Überblick über die pädagogischen Prinzipien der Schule

Um das Zeugnis-Portfolio des Schülers im mittleren Teil der PC-Mappe besser zu verstehen, werden dem Leser zusätzliche Informationen über den pädagogischen Kontext bereitgestellt, in welchem der Inhalt der Zeugnis-Mappe zustande kam. Dazu ist ein Faltblatt im rechten Innenflügel der EPC-Mappe eingesteckt, das einen Überblick über die pädagogischen Grundlagen der ausstellenden Schule gibt. Darüber hinaus kann die Schule Unterlagen zu ihrem speziellen Profil oder dem Profil ihrer nationalen Organisation hinzufügen.

Ist die Schule eine Waldorfschule, enthält das Faltblatt die folgende Erklärung:


Erklärung von Zielen und Grundsätzen der Steiner Waldorf Bildungseinrichtungen in Europa vom Mai 2009 (Auszug)

  • Die Pädagogik will den jungen Menschen eine auf Erfahrungen beruhende Vorbereitung auf eine aktive Teilnahme an der Gesellschaft bieten. Sie will zu fortlaufendem Lernen, Selbsterfahrung und der Erforschung der Welt anregen.
  • Der pädagogische Ansatz ist ganzheitlich, künstlerisch und fantasievoll, fächerverbindend und fächerübergreifend [8].
  • Ein wichtiger Akzent liegt auf der Aneignung vielseitiger, relevanter Fähigkeiten, der Entwicklung vielfältiger Kompetenzen und einer sinnvollen, positiven Einstellung zum Lernen.
  • Die Waldorfschule fördert Integration und Gleichberechtigung in Hinsicht auf Geschlecht, Nationalität, Religionszugehörigkeit oder Glauben, ethnische Zugehörigkeit sowie soziale Herkunft. Schulen und Kindergärten kümmern sich um die individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten des Einzelnen und bieten im Rahmen ihrer Möglichkeiten zusätzliche Lernangebote für Kinder und Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen.
  • Die grundlegenden Bausteine in der Erziehung junger Menschen sind die Entwicklung des rationalen, logischen Denkens, die Entwicklung der Fähigkeiten des sozialen und emotionalen Lernens und die Bereitstellung von Möglichkeiten, sich praktisch in der Welt zu engagieren. Dazu gehört auch, die Jugendlichen zu ermuntern, Lebens- und Sinn-Fragen zu stellen und mit ihnen zu leben.
  • Lehrplan und pädagogischer Ansatz zielen auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Weite der Inhalte und detailgenauem analytischen Denkansatz im ganzen Spektrum der Fächer und Lehrplaninhalte.
  • Künstlerische Ansätze des Lehrens und Lernens und die Förderung von Interesse und einer Fragehaltung werden als kraftvolle Entwicklungsfaktoren im Leben und in der Erziehung junger Menschen betrachtet.
  • Fremdsprachen werden ab der ersten Klasse unterrichtet.
  • Die Entwicklung und der Gebrauch der verschiedenen Technologien unserer Gesellschaft werden in Zusammenarbeit der unterschiedlichen Fächer, einschließlich der Natur- und Sozialwissenschaften, behandelt. Der gekonnte Umgang mit Informations- und Computertechnologie wird als wichtige Fähigkeit angesehen und soll von der Pubertät an gezielt eingeführt und entwickelt werden.
  • Die Natur und die Wissenschaften werden von beobachtenden und theoretischen Perspektiven aus angegangen.
  • Für Schüler der Oberstufe sind Veränderungen im Lernstil, im Lernangebot und in der Lernweise Schlüsselelemente des Lernprozesses und der pädagogischen Erfahrung. Diese Elemente werden durch angeleitetes Lernen in den Kernfächern, durch selbständige Projekte und Portfolioarbeit sowie Praktika im Berufsleben und in sozialen Einrichtungen angeregt und unterstützt. Durch diesen Lern- und Entwicklungsprozess beginnt der junge Mensch seine Selbsteinschätzung, eine reflektierte Urteilsfähigkeit, persönliche Verantwortungsbereitschaft und ein selbstbestimmtes moralisches Verhalten zu entwickeln.

(Für die vollständigen „Ziele und Grundsätze“ siehe die Website des European Council for Steiner Waldorf Education www.ecswe.org)

Es war Hauptanliegen des EPC-Projektes und ins-besondere der Comenius-EPC-Partnerschaft, ein pädagogisches Instrumen-tarium zu entwickeln